Neuer Stadtingenieurvertrag ab 2024

Mitte November 2023 fand die Vertragsunterzeichnung statt zwischen der Stadt Dübendorf und der Gossweiler Ingenieure AG (GIAG). Die Stadt Dübendorf erteilte der GIAG den Zuschlag für die Erbringung von Ingenieur- und Beratungsdienstleistungen für die Jahre 2024-2029, aufgeteilt auf zwei Lose. Los 1 umfasst die Leistungen für die Abteilungen Hochbau (Baurecht, Baupolizei, baulicher Zivilschutz, Feuerpolizei, Liegenschaftenentwässerung) und Sicherheit (Abbrandbewilligungen), während Los 2 Leistungen für die Abteilung Tiefbau beinhaltet (Strassen, Kanalisation und Entwässerung). Los 1 umfasst ein geschätztes Auftragsvolumen von 9’400h pro Jahr, während Los 2 mit einem Volumen von 1’000h wesentlich kleiner ist.

GIAG erbringt für die Abteilung Hochbau wichtige betriebliche Leistungen im Rahmen von Baubewilligungsverfahren. Mit dem neuen Vertrag streben die Vertragsparteien u.a. an, Effizienzsteigerungen zu realisieren im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.

Die Leistungen für den Tiefbau werden stattdessen wie bisher projektmässig vergeben. Auch hier begründet der Vertrag keine Exklusivität.

Ich freue mich, dass die Stadt Dübendorf im neuen Vertragskleid erfolgreich, effizient und konstruktiv mit der Gossweiler Ingenieure AG zusammenarbeiten kann.

Mithelfen im Tiefbau: Bereich Stadtgärtnerei

Endlich komme ich wieder zum Schreiben über ein weiteres Highlight als Tiefbauvorstand. Am Donnerstag, 6. Juli 2023, einem weiteren sehr warmen, sonnigen Sommertag, habe ich den Bereich Stadtgärtnerei der Abteilung Tiefbau der Stadt Dübendorf während eines Tages begleitet und konnte so einen kleinen Ausschnitt aus ihren diversen Tätigkeiten kennen lernen und auch selbst Hand anlegen.

Weil der 6. Juli der Tag des Kusses ist (ursprünglich ein offizieller Feiertag im Vereinigten Königreich, wurde dieser internationalisiert), holte ich mit meinem Veloanhänger rund 80 Küssli beim Hotz ab und brachte dies rechtzeitig vor 7 Uhr in den Pausenraum im Bauhof an der Usterstrasse 105.

Nach der Aufgabenzuteilung durch Stadtgärtner und Teamleiter Kurt Lutz verteilte sich das Team auf die Fahrzeuge und machte sich auf den Weg zu den Einsatzorten.

Blumenrabatten pflegen

Auf meinem ersten Einsatz begleitete ich Heiri Bösch, Toggenburger, stellvertretender Stadtgärtner und schon seit mehr als 30 Jahren im Team. Die meisten Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei sind schon lange dabei, leidenschaftlich und loyal, und man spürt ihre Hingabe und Freude am Job. Dies wirkt sich auch auf das Resultat ihrer Arbeit aus – Dübis wunderschöne Blumenrabatten werden weiterherum gelobt und sorgen bei manchen Passanten für positive Stimmung. Auch an diesem Morgen grüssen uns immer wieder Leute und bedanken sich für unsere Arbeit.

Diese Arbeit braucht aber viel Zeit, Ausdauer und Erfahrung. An diesem Morgen schneiden Heiri und ich verwelkte Blüten weg und jäten Unkraut bei den Blumenrabatten an der Kreuzung Wilstrasse-Neuhausstrasse. In diesem meist heissen Sommer wachsen die Blumen schnell nach, brauchen aber Platz, weshalb die abgestorbenen oder nicht erwünschten Pflanzen entfernt werden müssen. Auch unter den Pflanzen gibt es einen Konkurrenzkampf. Deshalb werden die Blumenrabatten 1-2 Mal pro Woche gepflegt.

Das sorgfältige Zurückschneiden am richtigen Ort will gelernt sein und ist, mindestens für meine ungeübten Hände, zeitraubend. Als leichten Schutz stellen wir einige Pylone – diese orange-weissen Warnkegel aus Kunststoff – um die Strasseninseln auf. Um die Knie zu schonen nutzen wir kleine Schaumstoff-Mätteli.

Die Stadtgärtnerei wählt jeweils eine farblich und biologisch passende Mischung aus rund fünf Pflanzenarten aus für die Blumenrabatten. Der farbige Sommerflor wird jeweils im April/Mai gepflanzt und ca im Oktober mit dem kälteresistenteren Winterflor ersetzt.

Brunnen reinigen

Nach der kurzen Znüni-Pause begleite ich Handball- und Eishockeyfan Claudio Cajochen beim Putzen der mehr als ein Dutzend Dorfbrunnen in Dübi. Je nach Wetter müssen diese alle 2-4 Wochen gereinigt werden und von Unrat (Abfall, Steinchen) und Algen befreit werden. Da die verschiedenen Brunnen aus unterschiedlichen Materialien bestehen, nehmen wir eine ganze Reihe verschiedener Bürsten mit. Auf dem Lindenplatz schrubben wir im Einhorn-Brunnen mit Kupferbürsten den dichten Algenfilm weg und entstopfen den Abfluss. Nach wenigen Minuten sind wir bereits stark verschwitzt.

Danach ist der Brunnen an der Glatt, nahe der Grundstrasse, an der Reihe. Dieser ist relativ klein, aber mit seinen kleinen Rundungen und den Metallstangen viel mühsamer zu putzen. Betrübt stimmen mich die zahlreichen Glassplitter, die um den Brunnen und die Parkbank liegen. Deren mühsame Entfernung kostet uns mehr Zeit als für diesen Standort eingeplant ist. Wir geben uns aber Mühe, die kleinen Glassplitter von Hand zusammenzulesen, schliesslich ist dies ein beliebter Platz zum Ausruhen und viele Familien mit Hund und Kindern gehen hier vorbei und machen Rast.

Wenig später reinigen wir den kleinen eckigen Brunnen mit dem Stadtwappen am Glattquai bei der Bahnhofstrasse vor dem Restaurant Peking Garden. Dieser wurde leider vor ein paar Jahren von Vandalen stark beschädigt. Wir schrubben, entfernen zahlreiche Karton- und Papierfetzen, Alu-Dosen, PET-Flaschen vom Brunnen und seiner Umgebung. Auch hier grüssen uns Passanten freundlich und beginnen Smalltalk, den wir kurz halten um die aufgrund der intensiver als geplanten Putzaktion verlorene Zeit aufzuholen.

Fussballplatz belüften und bewässern

Wir fahren mit dem VW-Pickup zum Sportplatz Zelgli, um dort Heiri und Franco zu unterstützen. An heissen Sommertagen starten einige Teammitglieder bereits um 5 Uhr mit der Arbeit, um die Nachmittagshitze zu vermeiden und um bei der Bewässerung die Verdunstung möglichst zu vermeiden. An diesem Tag begann die Bewässerung der Fussballfelder entsprechend früh. Wenn es sehr heiss ist (und mich mein Gedächtnis nicht täuscht) werden pro Woche und Quadratmeter rund 30 Liter Trinkwasser eingesetzt! Für die Bewässerung nutzen wir lange, vielleicht ca. 10cm dicke Schläuche, welche das Fussballfeld auf mehreren Bahnen quert. Nun, kurz vor Mittag, holen wir die Schläuche ein mit mehreren schiebbaren Schlauchwagen. Dies passiert mittels gleichzeitigem Stossen und Kurbeln, was mir allerdings wesentlich langsamer gelingt als meinen Kollegen.

In der Zwischenzeit locht Franco mit einem kleinen John Deere Traktor ein anderes Fussballfeld: alle 12cm wird mittels Metallstäben ein Loch in den Rasen getrieben zwecks besserer Belüftung.

Fussballrasen mähen

Zum Zmittag essen ich mein mitgebrachtes Sandwich und tausche mich mit den Sitznachbarn über deren Aktivitäten aus im Pausenraum des Bauhofs. Am Nachmittag bringt mit André Mittelholzer mit dem Meili Kommunalfahrzeug zum Sportplatz Buen, wo Urs Pfäffli bereits begann, mit dem John Deere 1905 Spindelmäher den Fussballrasen zu mähen. Im Sommer werden die Fussballplätze wöchentlich 2-3 Mal gemäht. Im Sommer wird das geschnittene Gras in der Regel liegen gelassen, da es schnell auf natürliche Weise vermodert/gegessen wird. Bei tieferen Temperaturen wird ein anderer Traktor mit Rasenmäher-Aufsatz und «Staubsauger» genutzt, damit das Gras nicht zu lange liegen bleibt und die Wasserversickerung behindert.

Der Spindelmäher ist ein Einsitzer, mit kleinen, breiten Rädern und mit gelenkter Hinterachse. Dies macht das Wenden für den Laien gewöhnungsbedürftig. Vor der Vorderachse sind zwei Mähspindeln angebracht, und auf der Seite zwei weitere. Deren Schnitthöhe lässt sich verstellen. Wenn das Fahrzeuge nicht fürs Mähen unterwegs ist, können die Spindeln nach oben geklappt werden. Herausfordernd ist, den Mäher möglichst einer geraden Linie zu halten – mein Resultat ähnelt einer Schlangenlinie. Man sieht sofort den Unterschied zwischen Laie und Profi. Eine Wissenschaft für sich sind die verschiedenen Grasarten und deren unterschiedliche Eigenschaften.

Heuen

Um ca. 15 Uhr gab ich das Steuerrad wieder Urs zurück und schloss mich Muri, Andi, Sirak und Isuf (der nach rund 35 Jahren im Tiefbau ein paar Tage später im Juli pensioniert wurde) an, um im Gebiet Rebenbuck/Heidenriet nahe dem Gfenn zu heuen, d.h. Gras zu schneiden. Dies war unter der brennenden Sonne schweisstreibend und ermüdend. Das Heu wird, falls ich mich korrekt erinnere, zur Axpo Biomasse AG bei Volketswil geliefert.

Um ca. 17 Uhr verschoben wir zurück zum Bauhof, wo ich mit Stadtgärtner Kurt Lutz ein Debriefinggespräch führte und Herausforderungen wie Neophyten und Klimaveränderungen besprach. Neophyten sind Pflanzen, die ursprünglich bei uns nicht heimisch sind, d.h. durch menschliche Einflussnahme hierher kamen. Zum Problem werden sie, wenn sie sich rasch stark ausbreiten (invasiv), heimische Arten verdrängen und lokale Ökosysteme umkrempeln. Dies kann u.a. die Biodiversität bedrohen oder die Landwirtschaft beeinträchtigen.

Mehr zu Neophyten:

https://www.zh.ch/de/umwelt-tiere/umweltschutz/gebietsfremde-arten.html