Ja zur Weiterentwicklung der Tagesstrukturen! Nein zur unentgeltlichen Tagesschule!

Kommentar zu den Dübendorfer Schulabstimmungen vom 29.11.2020

Am 29. November stimmen wir über zwei Schul-Vorlagen ab. Ich begrüsse die Weiterentwicklung der Tagesstrukturen. Denn gemäss Volksschulgesetz müssen Gemeinden Tagesstrukturen bedarfsgerecht anbieten. Das dafür bisher geltende Kreditdach ist jedoch ausgeschöpft. Da sowohl der Anteil der Schüler steigt, die solche Tagesstruktur-Angebote nutzen, wie auch die Schülerzahlen in Dübendorf wachsen, ist die Erhöhung des Kreditdaches nötig. So können je nach Bedarf zusätzliche schulergänzende Betreuungsplätze neu in allen acht Schulstandorten angeboten werden. Die Kosten tragen wie bisher die Nutzer zu mindestens Zweidrittel selbst.

Tagesstrukturen sind in Dübendorf ein etabliertes Mittel der Betreuung. Sie helfen Eltern, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ihre Angebote fordern und fördern alle Kinder in ihrer Entwicklung. Aktivitäten unterstützen nicht zuletzt auch Integration, sowie auch die Sprach- und Sozialkompetenz. Schliesslich bedeuten die Modularität und Flexibilität (Ungebundenheit) des Angebots für Eltern grosse Vorteile in der Wochenplanung.

Die Schaffung einer unentgeltlichen Tagesschule ist aus Kosten- und Platzgründen abzulehnen. Tagesschulen sind – da (teil)gebunden – im Gegensatz zu Tagesstrukturen weniger flexibel für Kinder- und Elternanliegen. Das gratis Angebot, die vielen zusätzlich benötigten Stellen und der erheblich grössere Raumbedarf würde der Primarschule innert Kürze grosse finanzielle und organisatorische Belastungen aufbürden. Angesichts der zahlreichen, laufenden Projekte der Schule und angesichts der stark wachsenden Schülerzahlen würde die Initiative das Fuder des Machbaren überladen. Statt immer noch mehr zu verlangen, sollte der Schule genügend Kraft gegeben sein, ihre bestehenden Aufgaben gut zu erledigen.

Ich empfehle deshalb, JA zur Weiterentwicklung der Tagesstrukturen und NEIN zur Tagesschulinitiative zu stimmen. Die Dübendorfer Kinder werden es Ihnen danken.

Adrian Ineichen