Mithelfen im Tiefbau: Bereich Strassenunterhalt

Am Freitag, 23. Juni begleitete ich verschiedene Teams des Bereichs Strassenunterhalt der Abteilung Tiefbau.

Um 7 Uhr versammeln sich die Mitarbeitenden im Pausenraum des Bauhofs zwecks Auftragsausgabe und Koordination der anstehenden Arbeiten. Ich ging mit einer Gruppe mit zur Leerung der städtischen Kübel (das kantonale Tiefbauamt ist um seine eigenen Kübel entlang der Kantonsstrassen besorgt). In der Regel werden in Dübendorf die rund 300 Kübel jeweils Montags, Mittwochs und Freitags geleert. Bis vor kurzem wurden sie nur zwei Mal pro Woche geleert. Angesichts des Bevölkerungswachstums sowie eines zunehmend mobilen Lebensstils wird aber mehr und mehr Abfall «on-the-go» in öffentlichen Eimern entsorgt.

Die Kübeltouren der verschiedenen Gruppen folgen dabei einem eng getakteten Zeitplan und sind auf effiziente Abläufe getrimmt. So kann es vorkommen, dass zwei in der Nähe liegende Kübel nicht direkt nacheinander geleert werden, was aus Sicht von Beobachtern auf den ersten Blick verwirren mag. Bei den Einsätzen wird eine möglichst optimale Wegstrecke, der Füllstand der jeweiligen Kübel, der Verschmutzungsgrad der Umgebung und nicht zuletzt die Zuständigkeit (beim Bahnhof Stettbach grenzen diese sich ab zwischen der Stadt Dübendorf, der Stadt Zürich und dem kantonalen Tiefbauamt) berücksichtigt.

Es gibt verschiedene Abfalleimer-Typen. Die bekannteren sind der Abfallhai (in verschiedenen Grössen, u.a. 60 und 110 Liter), der etwas günstigere contuu von Practica und der Robidog. So ein Abfalleimer kostet mehrere Hundert Franken und ist eine praktische Hilfe, unsere Stadt sauber zu halten. Umso unverständlicher, wenn sie manchmal nicht gebraucht (weil der Abfall knapp daneben liegt) oder gar missbraucht (wenn sie demoliert) werden – letztlich kostet beides den Steuerzahler mehr.

Danach fahre ich mit einem Strassenwischfahrzeug mit im Oberdorf, und darf es auf einem Parkplatz gar selbst steuern. Dabei wechselt mein Blick zwischen Frontscheibe, Rückspiegel und Bildschirm (die Kamera an der Unterseite des Fahrzeug zeigt die Situation zwischen den rotierenden Bürsten). Die vorderste Rotierbürste kann in verschiedenen Dimensionen bewegt werden. Dank eines schwenkbaren Arms kann die Rotierbürste sowohl auf der rechten, wie auch auf der linken Fahrzeugseite eingesetzt werden. Als Pilot nutze ich neben dem Steuerrad den Joystick fürs Fahren und Besen-Steuern. Angesichts der vielen Steuerfunktionen braucht es ziemlich Routine, um bei engen und runden Stellen alles sauber zu kriegen.

Nach rund 15 Minuten Znüni-Pause helfe ich mit bei der Sanierung der einer steilen Partie der Haufländegasse. Das ist eine Waldstrasse, die von der Schlossstrasse (vor dem Schlussaufstieg zur Waldmannsburg) ennet dem Breitibach in den Wald führt. Dort wird die oberste Schicht – Netstaler Kies – erneuert, so dass die Strasse befahrbar bleibt und Regenwasser wieder schön in die jeweiligen Seitengräben abfliessen kann.

Das Kies wird mittels unserem Meili Kommunalfahrzeug, welches über eine kippbare Ladebrücke verfügt, aus Volketswil angeliefert. Was ganz einfach aussieht – mittels Rechen und Abzieh-Schieber das Kies verteilen –, ist an diesem warmen Juni-Morgen ziemlich schweisstreibend und führt an meinen Händen zu manchen Blasen. Der Kies soll so verteilt werden, dass die Strassenmitte leicht höher ist als an den Rändern, damit das Wasser optimal abfliessen kann bei Regen. Andererseits sollte die Schicht gleichmässig und eben sein, nicht zu dünn und nicht zu dick. Schliesslich nutzen wir eine kleine Walze (dennoch rund 1 Tonne schwer) mit Rüttelmechanismus, um den Kies optimal zu verdichten.

Zur Mittagspause an diesem sonnigen Tag gönnen wir uns eine Grillwurst beim Bauhof. Die Stimmung im Team ist gut, man hilft sich gegenseitig.

Am Nachmittag helfe ich der Signaletik-Gruppe, ein neues Strassenschild, welches zum Familienzentrum zeigt, an einem Kandelabermast zu befestigen. Auch Strassenschilder können, je nach Grösse und Beschaffenheit, mehrere Hundert Franken kosten. Teurer sind solche, deren Spezialbeschichtung es einfacher machen, sie zu reinigen und illegale Aufkleber zu entfernen. Leider muss die Stadt jährlich mehrere Zehntausend Franken aufwenden, um Sprayereien, auch von Strassenschildern, zu entfernen.

Schliesslich inspizieren wir das Regenüberlaufbecken an der Birchlenstrasse, dessen unscheinbarer Eingang sich gegenüber der Givaudan in einer Wiese befindet. Eine Ratte schaut uns dabei zu. Alles ist in Ordnung. Regenbecken helfen, nach Starkniederschlägen die Kläranlage nicht zu überlasten, indem sie einen Teil des Abwassers in unterirdischen Becken auffangen und es nur verzögert wieder abgeben.

Um 14 Uhr klinke ich mich aus. Während die Arbeit für die Mitarbeitenden der Abteilung Tiefbau weitergeht, gehe zu meiner eigentlichen Erwerbsarbeit zurück.

Ich danke der Abteilung Tiefbau, insbesondere dem Bereich Strassenunterhalt, dass ich verschiedene Tätigkeiten kennen lernen durfte! Ich konnte viel lernen über die grosse Breite an Arbeiten des Tiefbaus, deren Resultate wir als Bürger allzuoft als selbstverständlich annehmen und den Aufwand dahinter oft kaum erahnen.